Familienwappen
Familienwappen Härting
(Zeichnung und Entwurf: H.-J. Härting 1983)
Wappenbrief des Herolds
über die Registrierung und Veröffentlichung des
Familienwappens Härting in der Deutschen
Wappenrolle. Berlin-Dahlem 1983
Wappenbeschreibung
W
appen:
In
Gold
neben
einer
linken
Flanke
aus
Eisenhutfeh
auf
blauen,
mit
einem
goldenen
Mühleisen
belegten
Dreiberg
ein
rotbewehrter
blauer
Kranich
mit
einem
blauen
Stein
im
erhobenen
rechten
Fang.
Auf
dem
blau-gold
bewulsteten
Helm
mit
blau-goldenen Decken der Kranich wie im Schild.
Neu
angenommen
am
22.
Oktober
1983
vom
Antragsteller
Hans-Joachim
Härting,
Diplom-Ingenieur
in
Hildesheim,
unter
Verwendung
des
von
Meister
Johann
Gottlob
(*
1726,
†
1791),
Meister
Friedrich
Wilhelm
(*
1763,
†
1813)
und
Meister
Gustav
Härting
(*
1802,
†
1852)
geführten
Wappensiegels,
vom
Antragsteller
heraldisch
verbessert,
in
den
Farben
sowie
durch
Hinzufügung
einer
mit
Eisenhutfeh
belegten
Linksflanke
und
einem
Mühleisen
ergänzt,
mit
Führungsberechtigung
für
sich
und
alle
Nachkommen
im
Mannesstamm
des
urkundlich
nachgewiesenen
ältesten
Vorfahren
Veit
Härting
zu
Rodden
im
Amt
Lützen,
soweit
und
solange
sie
noch
den
Familiennamen
des
Wappenstifters
führen.
1
Nachgewiesen
wird
das
Wappensiegel in drei Urkunden, die sich im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden befinden.
Sinndeutung
D
a
das
Familienwappen
in
dem
Wappensiegel,
wie
auch
zahlreiche
andere
Wappen
aus
der
Zeit
des
heraldischen
Verfalls
(18.
und
19.
Jahrhundert),
den
heutigen
Grundsätzen
der
Heraldik
nicht
im
vollen
Umfang
entsprach,
musste
es
zunächst
heraldisch
verbessert
und
durch
Hinzufügung
(nicht
Abänderung)
neuer
Symbole,
wegen
des
Ausschließlichkeits-
grundsatzes
, ergänzt werden.
Die
Grundfarben
Blau
und
Gold
wurden
aus
dem
320-jährigen
Pegauer
Stadtwappen
übernommen.
Die
Stadt
Pegau
,
heute
Kreis Borna in Sachsen, und ihre Umgebung ist die Stammheimat des Geschlechts Härting.
Der
Kranich
als
Hauptsymbol
unseres
Geschlechts,
wurde
unverändert
aus
dem
Wappensiegel
übernommen.
Er
kenn-
zeichnet
nach
einer
Äsopischen
Fabel
nicht
nur
die
Wachsamkeit
(Hegereuter,
Landschöppe,
Dorfrichter
und
Amtsrichter),
sondern
erinnert
auch
an
die
Leipziger
Landschaft
mit
den
zahlreichen
Wassermühlenteichen
und
Kranichbrutplätzen,
überhaupt in ganz Sachsen.
Der
Dreiberg
hat
heraldisch
gesehen
für
unser
Geschlecht
keine
besondere
Bedeutung.
Er
dient
lediglich
als
Stellplatz
für
den Kranich ohne weitere Aussagekraft.
Die
mit
Eisenhutfeh
belegte
Linksflanke
im
Wappenschild,
soll
an
das
ehrenvolle
alte
Handwerk
der
Kürschner
in
der
Bothfelder
Linie
erinnern.
Die
Härtingschen
Kürschner
waren
im
18.
und
19.
Jahrhundert
immerhin
mit
sechs
Familien
in
drei
Generationen
(1742
-
1846)
Meister
in
diesem
Handwerk.
Später
haben
sich
besonders
die
handwerklichen
Berufe
bei
allen
Nachkommen dieser Stammlinie bis in die heutige Zeit hinein durchgesetzt.
Die
150-jährige
Müllertradition
(1707
-
1851)
in
der
Werbener
Linie
wird
durch
das
eigene
Wappensiegel
und
zusätzlich
noch symbolisch durch Hinzufügung eines
Mühleisens
verstärkt zum Ausdruck gebracht.
Siegeldeutung
B
etrachten
wir
das
Siegelfeld
des
vorgefundenen
Wappensiegels
etwas
genauer,
so
erkennen
wir
darin
ein
Vollwappen
mit
folgender Umschrift:
.
HERRL: HÄRTINGISCHE GERICHTE U: OBERMÜHLE B: PEGAU.
Lacksiegelabdruck
mit dem Härtingschen
Familienwappen von 1840
Diese
Erkenntnisse
beweisen,
dass
es
sich
bei
dem
Härtingschen
Wappensiegel,
zuletzt
geführt
von
Meister
Gustav
Härting,
dem
Besitzer
der
kanzleischriftsässigen
Rittergutsobermühle
bei
Pegau,
zweifelsohne
um
ein
erbliches
und
persönliches
Bürgersiegel
handelt,
das
sich
in
der
Siegelumschrift
als
auch
im
Siegelfeld
(Familienwappen)
deutlich
als
ein
solches
mit
eigener Verwaltungs- und Gerichtsfunktion ausweist und für amtliche Zwecke verwandt wurde.
1
Die beim Herold 1982 eingereichte Stammlinie entspricht nicht mehr dem neusten Forschungsstand, da diese inzwischen um drei Generationen
erweitert wurde.
Familiengeschichtsforschung in Kursachsen
Wie
aus
der
Fachliteratur
zu
entnehmen
ist,
bezeichnet
die
Siegelumschrift
in
der
Regel
immer
den
Siegelinhaber
und
somit
den
alleinigen
Besitzer
des
Wappensiegels.
Ferner
ist
aus
der
Umschrift
zu
erkennen,
dass
es
sich
im
vorliegenden
Fall
um
kein
Behördensiegel,
sondern
ausschließlich
um
ein
Bürgersiegel
handelt.
In
Kursachsen
gab
es
schon
seit
dem
16.
Jahrhundert
zentrale
Verwaltungsbehörden,
das
heißt,
Amtsleute
mit
kleineren
Verwaltungs-
und
Gerichts-
stellen
für
den
örtlichen
Bereich.
Da
sie
aber
alle
noch
keine
Amtssiegel
führten,
verwand-
ten
sie
die
persönlichen
ureigenen
Siegel
der
Beamten.
So
auch
die
Besitzer
der
kanz-
leischriftsässigen
Rittergutsmühlen,
die
den
Ämtern
nicht
unterworfen
waren,
sondern
eigene
Amtsbefugnisse
hatten.
In
Sachsen
hat
man
den
Eindruck,
dass
in
den
meis-
ten
Fällen
das
bürgerliche
Familienwappen
überhaupt
nur
in
den
Siegeln
und
somit
nicht
weiter in Erscheinung trat.
Verwendungsmöglichkeiten
eines Familienwappens
Wappenprägepresse
für Blindprägungen auf Briefbögen,
Karten und Dokumente
Lacksiegelabdruck
Abdruck mit Siegelring.
Blindprägung
mit Wappenprägepresse
Handgeschnitztes Familienwappen
in abgelagerten Lindenholz durchbrochener Art
und mit farbiger Spezialbeize coloriert
Familienanzeigen
z. B. für Geburts-, Trau- und Sterbeanzeigen
Grabsteine
Wappengravur in Stein
Siegelring
mit eingraviertem Familienwappen und eingefaßtem
hellblauen Lagestein (14 crt. Gold., 585).
Hinweis:
Alle im Namenverzeichnis aufgeführten, gebürtigen Härting-Namensträger sind Verwandte und damit
berechtigt, das Familienwappen Härting zu führen.
Smartphon
Familienwappen als eigenes Profil